Donnerstag, 7. April 2016

Erste Woche - Nairobi Mathare Valley Slum

Wir sind insgesamt 6 Ärzte aus Deutschland, davon ein Langzeitarzt und fünf 6-Wochenärzte, die meist ihren Jahresurlaub für die Aktion nutzen. Hiervon ist ein Chirurg dabei (aktuell noch der Raphael) und ein Kinderarzt (derzeit ich). Wir leben alle zusammen in einem Haus mit Fußweg zum Slum. Jeder hat sein eigenes Zimmer.

Morgens um 7 Uhr wird gefrühstückt, um 7.30 Uhr holt uns ein Fahrer ab und wir fahren gemeinsam zur Baraka im Slum, unserem Arbeitsort. Dort hat jeder sein eigenes Untersuchungszimmer. Der Langzeitarzt schaut meist nach den chronisch kranken Patienten, der Chirurg nach den Frakturen, Verletzungen und chronischen Ulcera, der Kinderarzt nach den Kindern, die restlichen drei Ärzte nach allgemeinmedizinischem.

Um 8 Uhr beginnen wir mit den Patienten. Jeder hat pro Tag etwa 50-60. Eine Übersetzerin vermittelt auf englisch und kiswahili. Um 10 Uhr gibt es Tee, um 13 Uhr Mittagsbrot und Banane, gegen 16 Uhr ist meist Feierabend.

Für die Untersuchung haben wir außer unseren 5 Sinnen ein Labor (Blutbild, Malaria, HIV, Syphilis, Sichzellen, Urin, Sputum für Tbc), zum Röntgen können wir die Patienten nach auswärts schicken. Das Bild bringen sie am nächsten Tag mit. Außerdem steht uns ein Ultraschallgerät zu Verfügung (insgesamt also deutlich mehr als in den "rolling clinics" auf den Philippinen.)

Zum großen Team gehören viele einheimische Mitarbeiter, die größtenteils seit Jahren dabei sind. Dazu gehören die Anmeldung, das Labor, die Apotheke, der chirurgische Versorgungsraum für kleinere Eingriffe (OPs werden in die Klinik eingewiesen), die Tuberkulose-Einheit, die HIV-Einheit und die Ernährungseinheit u. a. für unterversorgte Kinder.

An Krankheitsbildern ähnelt es hier zum Teil denen der Philippinen (Hauterkrankungen wie Impetigo, Tinea, Scabies, Pityriasis; Tuberkulose, viel "cough and cold"). Anders als dort sieht man hier allerdings viel häufiger Malaria (oft hohes Fieber und schwer krank), HIV, Rachitis. Insgesamt kunterbunt gemischt...

Unsere Bleibe


Stella versorgt uns nach Feierabend

Beim Abendessen

Aufm Weg zur Baraka...

... wo bereits die ersten Patienten warten.

Eines der Untersuchungszimmer


Edna, meine Übersetzerin (wenn es bereits etwas windig ist, greift man hier schnell zu Jacke und Schal)


Viele Hauterkrankungen



Malaria (hohes Fieber, schlechter Allgemeinzustand)


Pneumonien

Wurmbäuche


Marasmus (Unterernährung) bei Tuberkulose (2500 g bei Geburt, 2300 g mit 5 Wochen; Husten, Fieber)

Unterernährung und Pneumonie

Kwashiorkor (Unterernährung mit Wassereinlagerungen an den Füßen und im Bauch aufgrund des Proteinmangels)


Rachitis (Vitamin D-Mangel) mit Beinfehlstellung, aufgetriebenen Handgelenken, rachitischem Rosenkranz (Thoraxdeformierung)


Bauchnabelhernien

Und viele freudige Kinder

Nach dem Feierabend...


... geht's noch zum Sport nebenan bei Stevo


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